Die Psychoanalyse ist eine Behandlungsmethode, bei der es mittels der sogenannten „freien Assoziation“ (dabei geht es um die Äußerung spontaner Einfälle, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Empfindungen, Träume etc.) möglich wird, unbewusste emotionale Konflikte und Traumata nach und nach kennenzulernen, zu verstehen und in die Persönlichkeit zu integrieren. Häufig braucht es Zeit, um das notwendige Vertrauen zu entwickeln, in einem offenen Austausch die oft auch leidvollen emotionalen Aspekte der eigenen Konflikte und Beziehungserfahrungen erneut zu durchleben und zu besprechen.
Durch die Regelmäßigkeit der Termine, den haltgebenden Rahmen und die freie Assoziation kann die Patientin oder der Patient mit der Therapeutin oder dem Therapeuten Beziehungssituationen erleben, in denen sich problematische, krisenhafte Erfahrungen und Erlebnisweisen widerspiegeln. Aus diesem Erleben im „Hier und Jetzt“ werden in der Psychoanalyse in einem gemeinsamen Prozess und Dialog zwischen Analytiker/in und Analysand/in nach und nach tieferliegende und oft verdrängte emotionale Anteile des Selbsterlebens verstanden, welche mit der Leidenssymptomatik in Verbindung stehen. Die Psychoanalyse ist eine Therapie, welche mit dem aktuellen Erleben arbeitet, aber auch eine Verbindung zu möglichen ungelösten Konflikten aus der vergangenen Lebensgeschichte herzustellen versucht. Ziel der Psychoanalyse ist es, durch das Verstehen der eigenen inneren Prozesse und die Erfahrung des Verstanden-Werdens in einer haltgebenden Beziehung zu einem bewussteren, beweglicheren und damit heilsameren emotionalen Umgang mit sich selbst zu gelangen.
Die Psychoanalyse wurde ursprünglich von Sigmund Freud begründet und seither haben viele Weiterentwicklungen stattgefunden. Eine Psychoanalyse findet traditionell auf der analytischen Couch und mit einer hohen Frequenz von 3 bis 5 Sitzungen wöchentlich statt.
Während die klassische Psychoanalyse eine Form der Selbsterfahrung ist, die darüber hinaus kein bestimmtes Ziel verfolgt, mit einer hohen wöchentlichen Stundenfrequenz arbeitet und das Ende nicht im Vorhinein festgelegt ist, gibt es bei der psychoanalytischen Psychotherapie Einschränkungen durch die die Psychotherapie-Richtlinien. Diese werden von den Krankenversicherungen und der Kassenärztlichen Vereinigung vereinbart und regeln die heilkundlichen psychotherapeutischen Behandlungs- und Anwendungsformen. Im Rahmen der psychoanalytischen Psychotherapie wird – wie bei den anderen zugelassenen psychotherapeutischen Verfahren – eine seelische Störung diagnostiziert, es gibt ein eingegrenztes Behandlungsziel (die Reduktion bestimmter Beschwerden) und es besteht eine Beschränkung sowohl der Frequenz der Sitzungen in der Woche als auch über den Stundenumfang.
Die psychoanalytische Psychotherapie ist eine von den Krankenkassen anerkannte und finanzierte Form der Psychoanalyse mit einem gesamten Stundenumfang von 160 bis 300 Stunden bei einer Frequenz von i.d.R. 3x pro Woche im Liegen auf der Couch. Es gibt auch die Möglichkeit einer modifizierten psychoanalytische Psychotherapie mit einer geringeren Stundenfrequenz und/oder im Sitzen.
Gemeinschaftspraxis
Dipl.-Psych. Dr. Isabel Bataller Bautista
Dipl.-Psych. Björn Steuernagel
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